Psychologen: Regierung betrieb "unethische" Panikmache, um Corona-Maßnahmen durchzusetzen
Um die einschneidenden staatlichen Maßnahmen am Beginn der Corona-Krise zu begründen, nutzte die Regierung in Deutschland vor allem Schockszenarien, mit denen "die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden" sollten. So hieß es im COVID-Strategiepapier des Innenministeriums unter dem damaligen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU):
"Viele Schwerkranke werden von ihren Angehörigen ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen, und sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen ist für jeden Menschen eine Urangst. Die Situation, in der man nichts tun kann, um in Lebensgefahr schwebenden Angehörigen zu helfen, ebenfalls …"
Doch nicht nur in Deutschland, auch in Großbritannien setzte die Regierung auf Schreckensszenarien, um den Corona-Maßnahmen zur Durchsetzung zu verhelfen. Nun kritisierten zahlreiche Psychologen, die Regierung habe eine unethische Panikmache betrieben und ähnliche Taktiken verwendet wie China, um die verängstigte Öffentlichkeit dazu zu drängen, die Corona-Regeln zu befolgen. Zudem wollen Abgeordnete des britischen Parlaments das Verhalten der Beamten untersuchen, die für die COVID-Kampagnen verantwortlich waren. Sie befürchten, dass dabei "grob unethische" Taktiken angewandt wurden.
In diesem Zusammenhang haben 40 Psychologen einen Brief an den Parlamentsausschuss für öffentliche Verwaltung und konstitutionelle Angelegenheiten mitunterzeichnet, in dem sie die moralisch fragwürdigen Werbespots der britischen Regierung mit Slogans wie "Bleib zu Hause, um Leben zu retten" oder "Wenn Sie rausgehen und es verbreiten, werden Menschen sterben" kritisieren. Die Gruppe unter der Leitung des pensionierten klinischen Psychologen Gary Sidley kritisierte auch die Verwendung von Fernsehbildern, die "akut kranke Menschen auf Intensivstationen" zeigten, und die "makabre Mono-Fokussierung auf die Zahl der COVID-19-Todesfälle ohne Erwähnung der Sterblichkeit aufgrund anderer Ursachen".
Die Psychologen wiesen auch auf ein im März 2020 verbreitetes Memo der Regierung hin, in dem vorgeschlagen wurde, dass "das Gefühl der persönlichen Bedrohung bei denjenigen, die selbstgefällig sind, erhöht werden muss". Im Memo hieß es weiter:
"Beschämung und Sündenbocksuche haben einige Menschen dazu ermutigt, diejenigen zu belästigen, die keine Gesichtsbedeckung tragen können oder wollen."
Den Psychologen zufolge ist aber noch beunruhigender, dass die propagierten Ängste in erheblichen Maße zu vielen Tausend Todesfällen beigetragen haben, die nicht auf COVID zurückzuführen sind, sondern auf die Tatsache, dass die strategisch geschürten Ängste viele Menschen davon abgehalten haben, wegen anderer Krankheiten Hilfe zu suchen.
Die Gruppe erklärte auch, dass das Handeln einiger "Regierungswissenschaftler", die Angst einsetzten, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, in mancher Hinsicht "totalitären Regimen" geähnelt habe, die in der Bevölkerung Überzeugungen und Verhaltensweisen, die von der Regierungslinie abweichen, beseitigen wollen. Der Parlamentsausschuss für öffentliche Verwaltung und konstitutionelle Angelegenheiten will nun den Einsatz Angst einflößender Werbespots durch die Regierung während der Corona-Krise untersuchen. William Wragg, der Vorsitzende des Ausschusses, sagte der Zeitung Telegraph:
"Die zentrale Frage ist, wie sich 'Nudge' in die parlamentarische Demokratie und die Rechenschaftspflicht der Minister einfügt."
Sidley und die übrigen Unterzeichner des Schreibens machten auch die Beteiligung des Behavioural Insights Team (BIT) für die entsprechende Taktik mitverantwortlich. Beim BIT handelt es sich um eine in Großbritannien ansässige, jedoch weltweit tätige gemeinnützige Organisation, die auf der Grundlage der Nudge-Theorie Verhaltensforschung betreibt und sich zum Ziel setzt, das Denken und die Entscheidungsfindung der Öffentlichkeit zu beeinflussen, um die Einhaltung regierungspolitischer Leitlinien zu verbessern. Die Organisation wurde von der britischen Regierung gegründet, mittlerweile ist sie jedoch teilprivatisiert. Das BIT behauptet, nicht an den Corona-Werbespots beteiligt gewesen zu sein und lehnt den Einsatz von Angst in Kampagnen ab.
Anfang dieses Monats warf der Mitbegründer der Gruppe, der Verhaltensforscher Simon Ruda, der "Nudge Unit", wie das BIT auch genannt wird, vor, propagandistischen Modellen und Daten zu viel Bedeutung beizumessen:
"Diese Angst scheint in der Folge die politischen Entscheidungen in einer beunruhigenden Rückkopplungsschleife angetrieben zu haben", sagte Ruda, der das Behavioural Insights Team im Jahr 2010 mitaufbaute.
Ruda zufolge war das Ausmaß an Angst, das der Öffentlichkeit bereitwillig vermittelt wurde, einer der weitreichendsten und umfangreichsten Fehler, die in Reaktion auf die Pandemie gemacht wurden.
Die britische Regierung kritisierte er auch dafür, dass sie sich zu sehr auf die Worst-Case-Szenarien von COVID stützte, die von ihren Beratern erstellt wurden. Die Regierung hatte Prognosen mit einer enorm hohen Zahl von Corona-Fällen und Todesfällen genutzt, um einschneidende Maßnahmen zu rechtfertigen und die Menschen zur Einhaltung der Corona-Regeln zu drängen, so der Vorwurf. Einer der leitenden Modellierer der Regierung hatte erst kürzlich erklärt, dass der Ausschuss keine optimistischen Szenarien in Betracht zog, weil "damit keine Entscheidungen getroffen werden" konnten. In Bezug auf die in der Corona-Krise von der Regierung oft geäußerte Forderung, "der Wissenschaft" zu folgen, sagte Ruda:
"Wie wir in den letzten zwei Jahren gelernt haben, ist die Konzentration auf 'die Wissenschaft' engstirnig..."
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